47.TPR: Austro-Sound für "Mall of the Emirates" in Dubai
Das Einkaufs-und Erlebniszentrum "Mall of the Emirates" in Dubai greift seit kurzem auf von österreichischen DJs zusammengestellte Stimmungsmusik zurück. Der junge Wiener Musikdienstleister für den Handel "stream-it" beliefert den Freizeittempel, der unter anderem eine Skihalle zu seinen Attraktionen zählt, als einen seiner ersten Kunden. Das berichtete Mitgründer Michael Diwald gestern, Mittwochabend, beim Treffpunkt Radio in Wien.
v.l.n.r.: Peter Bichler (Putz&Stingl),Michael Diwald (stream.it!), Martina Ressmann (APA-OTS), Ralph Kilches (stream.it!), Harald Sorger (Putz&Stingl)
Die "stream-it"-Entwickler arbeiten seit etwa drei Jahren an einem Musiksystem für öffentliche Räume wie Bars, Geschäfte oder Clubs, bei dem die Zuständigen (Gastronomen, Filialleiter, etc.) das Programm Online selbst zusammenstellen, regeln und spontan ändern, bzw. individuell mit Werbung oder Nachrichten abmischen können. Neu im Vergleich zu anderen Anbietern sei, dass der Kunde sein eigenes Radioprogramm kreieren, es über Breitbandverbindung in Echtzeit "streamen" und bei Bedarf spontan abändern kann.
Möglich ist in dem System etwa eine Verknüpfung mit dem Lagerbestand. Ist der Artikel ausverkauft, wird er nicht mehr beworben. Die Besonderheit beim Geschäft mit Dubai: Fünf Mal am Tag werden Gebetstexte zwischengeschaltet. Der Beginn der Ausstrahlung variiert täglich gemäß dem Sonnenstand, der die Gebetszeiten bestimmt.
Diwald will mit seinem Angebot Unternehmen ansprechen, die auf eine professionell gestaltete "individuelle Soundidentität" Wert legen. 24 DJs haben im ersten Entwicklungsjahr das musikalische Repertoire aufgebaut. Die Übergänge zwischen den Stücken sind "handgemastert": Statt dem simplen Abspielen unbearbeiteter mp3-Files liefere man eine "vom Profi erzeugte kohärente Stimmung". Damit die nicht zerstört wird, ist auch ein Vorspulen auf die nächste Nummer nicht möglich. Will man das Genre oder das Stück wechseln (etwa durch das Einspielen eines Geburtstagssongs im Lokal), findet der Computer zum Stimmungsprogramm passende Übergänge.
Das Geschäftsmodell sieht einen fixen monatlichen Betrag vor, der für das Log-In auf der Homepage gezahlt wird. Dann kann der Kunde aus dem gesamten Angebot wählen, zusammenstellen und planen. Zur Auswahl stehen je 30- bis 60-minütige "Sets" aus Compilations der verschiedenen Genres - von Classik über Chillout und Pop bis Trance. Charts seien auf drei Wochen aktuell, heißt es. Derzeit sind 1.567 Labels verfügbar. Verwendet wird nur gebührenpflichtige Musik. "AKM-freie Stücke bringen einfach nicht denselben Unterhaltungswert", argumentierte Diwald, der sein Unternehmen als "Lifestyleanbieter" bezeichnet, der den "Mehrwert aus Musik rausholt". Bisher sind rund 50 Kunden an Bord der Plattform, die seit Oktober vergangenen Jahres vermarktet wird.
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