Dienstag, Dezember 01, 2009

Der sechzigste Treffpunkt-Radio am 2. Dezember

Beginn: 19 Uhr im OTTIMO - Cafe, Bar, Restaurant, Gonzagagasse 14, 1010 Wien

Geh kum, tua ma des ned ongenzn. Dieser Satz ist Deutsch, auch wenn ihn kaum wer versteht. Genauso wenig wie die Begriffe Dragadsch, Fexung, Kalia oder Ongaresal. Bei Radio, TV & Zeitung gibt es nur mehr wenige „Inseln“, auf denen solcherart Mundart sich über Wasser halten kann. Nun sollen diese sprachlichen Schmuckstücke aus dem Reich der Vergessenheit zurückgeholt werden.

Das Dezember-Thema von Treffpunkt Radio im Wiener Ottimo. Im Anschluss natürlich - wie immer - jede Menge Raum für persönliche Gespräche und Ideen-Austausch. Jeden ersten Mittwoch-Abend im Monat.

Die irrsten, wahren Geschichten

Personen: Im Bild v.l.n.r.: Martina Ressmann (APA-OTS), Vergil Siegl (Autor) und Harald Sorger (Putz&Stingl)

Am Mittwochabend gab es beim 59. Treffpunkt Radio im Wiener Innenstadtlokal Ottimo viel zu lachen. Der Journalist und Autor Vergil Siegl stellte sein Buch "Indisches Mädchen heiratet Frosch - Die irrsten wahren Geschichten der Welt" vor. Die Basis für das Buch bildeten 2.000 Geschichten, die der Autor in Zeitungsberichten fand, die von Nachrichtenagenturen verbreitet wurden oder die auf den Internetseiten seriöser News-Kanäle kursierten. Vergil Siegl sammelte sie ein Jahr lang, 800 von ihnen blieben in einer ersten Vorauswahl übrig, 500 schafften es ins Buch.

"Ich habe zwei Kriterien angewandt", erklärte Siegl. "Das Staun-Kriterium, ob ich mir beim Lesen denke : "Das gibt`s doch nicht?" Und das Weitererzähl-Kriterium, also: Will ich die Geschichte sofort Freunden erzählen?"

Eine zehnköpfige Jury von österreichischen Print-Journalistinnen und Journalisten, u.a. Thomas Rottenberg (Der Standard), Martina Salomon (Die Presse) und Angela Sellner (Österreich) entschied dann auf Basis einer Vorauswahl von 40 Geschichten über die zehn irrsten wahren Geschichten der Welt und über die zehn allerirrsten. Ein Beispiel: 27.400 Stunden, insgesamt 26 Jahre lang, drehte der 45-jährige Brite Graham Parker an seinem Rubik`s Würfel, bis alle
Seiten eine Farbe zeigten. "Ich habe in meinem Leben wichtige Ereignisse versäumt, um diese Aufgabe zu lösen. In den Nächten lag ich wach und grübelte", so Parker. Vom Sitzen und Drehen habe er Rückenschmerzen bekommen. Der Weltrekordhalter im Rubik`s-Würfel-Lösen benötigte übrigens nur 7,08 Sekunden.

Über den Autor

Vergil Siegl wurde 1974 geboren. Mit sieben Jahren sammelte und zeichnete er bereits Comics, mit zwölf sammelte er Gesellschaftsspiele und entwickelte selbst welche. Ein Kartenspiel kam bei Piatnik heraus, ein Versteigerungsspiel bei Ravensburger. Hauptberuflich ist Vergil Siegl derzeit Wirtschaftsredakteur bei der Kronen Zeitung.